Der Anbau von Hanfpflanzen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die medizinische Nutzung von Cannabis wird bereits um 2700 v. Christus in China das erste Mal schriftlich dokumentiert. Und auch die moderne Medizin ist sich seit ihren Anfängen darüber bewusst, dass diese Pflanze zu Heilzwecken genutzt werden kann.

Da inzwischen immer mehr Länder den Anbau zu medizinischen Zwecken zulassen, verwundert es nicht, dass der Markt mit Hanfpflanzen boomt.

Wie wirkt Cannabis im Körper?

Die Medizin nennt hier zwei wichtige Faktoren, die dazu beitragen, das Befinden von Kranken zu verbessern. Auch wenn bisher nicht eindeutig geklärt werden konnte, worin die positive Wirkung von Cannabis auf den Körper besteht. 

Die Glückshormone, welche durch das THC im Hanf hervorgerufen werden, wirken beruhigend auf den Körper. Weiterhin wird das Immunsystem stimuliert und die Funktionen von Leber, Herz und Muskeln werden verbessert.

Daher kann Cannabis in der richtigen Dosierung einen sehr positiven Einfluss auf verschiedene Krankheiten nehmen und Schmerzen lindern.

Bei welchen Krankheiten ist eine Indikation mit Cannabis hilfreich?

Cannabis kann eine sehr wirksame Unterstützung bei Chemotherapien für Krebserkrankungen bieten. Die hierbei häufig auftretende Übelkeit wird durch die gezielte Gabe von Cannabinoiden in vielen Fällen gemindert. Zwar können die Forscher und Mediziner bisher keinen klaren Beweis für die Wirksamkeit erbringen, doch hat die Gabe von Hanfmedikamenten schon vielen Patienten bei einer Chemotherapie geholfen, die starke Übelkeit und das Erbrechen zu lindern.

Die ebenfalls bei vielen Krebspatienten auftretende Appetitlosigkeit, sowie der daraus resultierende rapide Gewichtsverlust konnten ebenfalls bereits durch die Gabe von Cannabinoiden gebessert werden.

Zwar geben die Studienlagen noch keine umfassenden Beweise für eine positive Wirksamkeit, doch haben erste Fallstudien gezeigt, dass die Patienten durch Einnahme der Produkte eine Besserung ihres Zustands erreichten.

Auch gegen Schmerzen verschiedener Art kann Cannabis eine lindernde Wirkung verbreiten. 

Insbesondere bei neuropathischen Schmerzzuständen, die durch eine Überreizung der Nerven hervorgerufen werden, hat die Gabe von medizinischen Hanfprodukten zu wissenschaftlich belegten Verbesserungen geführt. Die Datenlage besagt klar, dass die Schmerzzustände gelindert wurden und die Patienten weniger leiden mussten als ohne die Gabe der Medikamente oder ein Placebo.

Ebenfalls eingesetzt werden diese Produkte in der Palliativmedizin, wo sie den schwer kranken Patienten vorübergehende Linderung bringen können.

Besonders gute Ergebnisse wurden in der Vergangenheit beobachtet, wenn Produkte mit Cannabinoiden Patienten verabreicht wurden, die an Epilepsie litten. Hier konnte in verschiedenen Studien bereits belegt werden, dass die Patienten eine deutliche Besserung ihres Zustands erreichten, nachdem sie mit Produkten aus der Hanfpflanze behandelt wurden. Das enthaltene Cannabidiol hat nachweislich Eigenschaften, die eine Gabe für Epileptiker zu einer echten Alternative zu herkömmlichen Medikamenten machen.

Die Erforschung von Depression und Angststörung in Verbindung mit Medikamenten aus Hanf ist noch sehr am Anfang, daher liegen dafür noch keine eindeutigen Studien vor. Dennoch zeigt sich, dass auch hier positive Aspekte zu sehen sind, wenn Menschen mit diesen Symptomen regelmäßig Hanfmedikamente gegeben wurden.

ADHS, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, gehört ebenfalls zu den Krankheiten, bei denen die Gabe von Marihuana erforscht und bereits angewandt wird. In vielen praktischen Fallbeispielen zeigt sich, dass Menschen nach der Gabe von Cannabinoiden ruhiger agierten und die typischen Verhaltensmuster der Krankheit nicht mehr zeigten. So wird weiter an Studien gearbeitet, um in Zukunft klare und belegbare Beweise für die Wirksamkeit zu schaffen.

Eine recht deutliche Datenlage zeigt sich hingegen bei Patienten, denen Schizophrenie bescheinigt wurde. Hier konnte in der Vergangenheit eine klare Verbesserung des Zustands erreicht werden und die Gabe von CBD hat dieselben positiven Eigenschaften auf das Befinden des Patienten wie Neuroleptika. Mit dem großen Vorteil, dass bei der Gabe von Cannabis keinerlei Nebenwirkungen zu verzeichnen waren.

Die Stärkung des Immunsystems, die den Wirkstoffen aus der Hanfpflanze zugeschrieben wird, ist auch Patienten mit Neurodermitis sehr positiv zu sehen. Da diese Hautkrankheit mit einer stärkeren Besiedlung durch Krankheitserreger einhergeht, kann hier die Gabe von Hanfprodukten eine lindernde Wirkung ausüben und die Symptome werden weniger ausgeprägt auftreten.

Bereits seit 1970 gibt es erste Aufzeichnungen, die darauf hinweisen, dass Patienten mit Asthma sehr von der Gabe von Cannabinoiden profitieren können. Auch hier wird die immunstärkende Wirkung zu Hilfe genommen, denn Entzündungen können gemindert und so die Häufigkeit der Anfälle reduziert werden.

Das Klingeln, Rauschen oder Klopfen im Ohr, das Patienten bei einem Tinnitus erleiden, kann ebenfalls durch die Gabe von CBD gebessert werden. Da diese Symptome oft zu zusätzlichem Stress führen, kann dieser durch die Gabe von Marihuana gemildert und dadurch das Wohlbefinden gesteigert werden.

Für viele weitere Krankheiten wie Schlafstörungen, Migräne, Fibromyalgie, Borreliose oder HIV Infektion kann die Gabe von Cannabisprodukten ebenfalls sinnvoll sein und das Auftreten von Nebenwirkungen abschwächen.

Dennoch ist immer zu beachten, dass eine Überdosierung auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Daher sollte die Gabe der Medikamente oder Wirkstoffe immer mit einem erfahrenen Mediziner oder Therapeuten besprochen sein. 

Eine Abhängigkeit bei ärztlich verschriebenen Dosen ist bisher nicht bekannt und infolgedessen auch nicht zu erwarten. 

Bei aller Begeisterung für dieses Mittel aus der Natur sollte trotzdem klar sein, dass es sich um ein Produkt handelt, welches neben vielen positiven Effekten bei unsachgemäßer Anwendung auch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie trockener Mund, Rötungen der Augen oder Angstzuständen führen kann.

Bei richtiger Anwendung jedoch wird die Hanfpflanze in Zukunft ein wichtiges Mittel bei der Bekämpfung von verschiedenen Krankheiten darstellen und vielen Menschen Hilfe und Linderung bringen können.